Um was geht es?
Das Antreiber-Modell (Transaktionsanalyse) hilft uns zur Sensibilisierung und Erklärung für Verhaltensmuster in Stresssituationen. „Antreiber“ sind verinnerlichte Anweisungen, denen wir, insbesondere in schwierigen Situationen, automatisch und beinahe zwanghaft folgen. Sie sind „elterliche“ Anpassungsforderungen, die die Normen unserer Leistungsgesellschaft widerspiegeln: „Sei perfekt!“, „Sei stark!“, „Beeil Dich!“, „Mach´s allen recht!“, „Streng Dich an!“
Ihr Inhalt ist durchaus funktional. Problematisch ist jedoch die Einseitigkeit und Übertreibung („Zuviel-des-Guten“) und eine (kindliche) Angst, andernfalls als „Nicht-OK“ zu erscheinen.
Der bevorzugte innere Stressor bestimmt weitestgehend unseren Arbeitsstil. Im normalen Arbeitsalltag mit normalem Stresslevel wirken Genauigkeit, Bemühen, Stärke, Schnelligkeit und Liebenswürdigkeit als positive und erfolgreiche Eigenschaften. In (Führungs-) Situationen, die verfahren sind oder in einer Sackgasse stecken, in denen man beginnt sich unwohl oder ohnmächtig zu fühlen oder schnell gereizt ist, reagieren die meisten Menschen mit ihrem typischen inneren Stressoren-Verhalten. Antreiber-Dynamiken sind kindlich-maßlos und haben immer einen tieferen emotionalen Hintergrund.
Der notwendige Abschied von den inneren (Eltern-) Stimmen ist nicht mit einem einfachen Willensakt zu vollziehen. Vielmehr sind Reflexionsprozesse, ein ständiges Training und die konsequente Umsetzung „kleiner“ Entwicklungsschritte erforderlich. Erfolg versprechend ist ein stetiger persönlicher Entwicklungsweg, auf dem es mehr um Erweiterung und Anbau der eigenen Möglichkeiten mit Hilfe von „Erlaubnissen“ und dem Zulassen einer optimistischen Gelassenheit geht.